Per PP-Hydrophilierung erzielten Textilforscher aus Denkendorf lichtechte Farben
ITCF

Küpenfärbung von hydrophilierten PP-Textilien

Das Projekt

Ein generelles Problem bei nicht speziell modifizierten Polypropylengarnen stellt deren schlechte Färbbarkeit aus wässrigen Bädern dar. Da diese Garne aufgrund ihrer unpolaren Struktur kaum von einer wässrigen Färbeflotte benetzt werden, wird der Übergang des Farbstoffs aus der wässrigen Phase in den polymeren Feststoff behindert.

Hinzu kommt, dass der eindiffundierte Farbstoff zusätzlich nur durch schwache Wechselwirkungskräfte an das Polymer gebunden wird, was ebenfalls die Ausbeute beeinträchtigt.

Das Projekt

Im Rahmen der IGF-geförderten Untersuchungen wurde eine neue Möglichkeit aufgezeigt, mit der – ohne eine Veränderung am gesamten, polymeren Ausgangsmaterials vorzunehmen – nur die im Schmelzspinnprozess erzeugte Faseroberfläche chemisch modifiziert und damit aktiviert wird. Es ist somit kein zusätzlicher Prozessschritt zur Vorbereitung der späteren Veredlungsreaktion nötig, da die Behandlung ’inline’ und folglich im Schmelzspinnprozess kurz unterhalb der Spinndüse erfolgt.

Was die praktische Durchführung angeht, so erfolgt diese über eine chemische Modifizierung der PP-Faseroberfläche durch Oxidation mit verdünnter Wasserstoffperoxid-Lösung (H2O2). Das Ergebnis dieser Funktionalisierung ist die Etablierung polarer, funktioneller Gruppen auf der Faseroberfläche. Diese besitzen eine hohe Affinität gegenüber Wasser und führen nicht nur zu einer sehr guten Benetzung, sondern weisen auch eine hohe Affinität gegenüber Farbstoffen auf, wodurch es möglich wird, mittels Küpenfärbungen nach einem Klotz-Dämpf-Verfahren tiefe und (licht)echte Färbungen zu erzeugen.

Der Nutzen für den Mittelstand

Daraus ergibt sich die Möglichkeit die Qualität der Produkte zu verbessern und neue zu entwickeln.

Ansprechpartner

Rainer Gutmann
rainer.gutmann@ditf.de
+49 711 9340 108

Fördergeber

Finanzielle Förderung über das Forschungskuratorium Textil als Mitglied der Arbeitsgemeinschaft industrieller Forschungseinrichtungen (AiF) aus Haushaltsmitteln des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie im Rahmen des Programms zur Förderung der "Industriellen Gemeinschaftsforschung (IGF)" 17337 N.